Decarbonization

Wie können Sie Ihre 
Scope-2-Emissionen 
reduzieren?

12. Dezember 2021

Die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen sind die Blaupause für eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle. Gemäß Ziel 7 ist es notwendig, den Zugang zu erschwinglicher, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie zu gewährleisten und den Klimawandel abzuschwächen. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist darüber hinaus von zentraler Bedeutung für die Verringerung der Treibhausgasemissionen.

Um nachhaltiger zu werden, müssen Unternehmen ihre Ziele in  Energieeffizienz höher stecken. Vor allem für Energieeinkäufer, die weltweit tätig sind und Anlagen in mehreren Ländern betreiben, kann die Reduzierung der CO2-Emissionen eine Herausforderung sein. Im Falle des Verbrauchs von außerhalb des Standorts erzeugtem und aus dem Netz bezogenem Strom haben Unternehmen Schwierigkeiten, ihren Verbrauch direkt mit dem konkreten Erzeugungsort zu verknüpfen. Ein Energieeinkäufer kann diese Emissionen durch die Beschaffung von grüner Energie über standardisierte grüne Produkte reduzieren.

ÜBERBLICK

  • Verfügbare Instrumente zur Reduzierung von Scope-2-Emissionen
  • Energie-Attribut-Zertifikate (EACs)
  • Green Tariffs
  • Power Purchase Agreements (PPAs)
  • Direktinvestitionen
  • Schlussfolgerung

Nutzen Sie Instrumente zur Verringerung der Scope-2-Emissionen Ihres Unternehmens.

Um nachhaltiger zu werden, müssen Unternehmen höhere Energieeffizienz anstreben, aber insbesondere für weltweit tätige Abnehmer mit Assets in mehreren Ländern kann die Reduktion von Scope-2-Emissionen eine Herausforderung darstellen

Verfügbare Instrumente zur Reduzierung von Scope-2-Emissionen

Welche Möglichkeiten und standardisierten Instrumente gibt es, um Scope-2-Emissionen zu reduzieren? Die Märkte unterscheiden sich in Bezug auf die vertraglichen Instrumente, die üblicherweise zur Verfügung stehen oder von Unternehmen genutzt werden, um Emissionen zu reduzieren. Diese Instrumente können in Energieattribut-Zertifikate (EACs), grüne Tarife, Power Purchase Agreements (PPAs) oder sogar Direktinvestitionen in erneuerbare Energieanlagen unterteilt werden.

Das Greenhouse Gas Protocol unterscheidet zwischen drei Emissionsbereichen, die den globalen Fußabdruck eines Unternehmens oder einer öffentlichen Einrichtung beeinflussen. Neben den Scope 1-Emissionen , die direkt durch die eigene Geschäftstätigkeit verursacht werden, und den Scope 3-Emissionen, die von Stakeholdern innerhalb der Wertschöpfungskette eines Unternehmens (z. B. Lieferanten) verursacht werden, stellen die Scope 2-Emissionen eine der größten Quellen von Treibhausgasemissionen weltweit dar: Fast alle Unternehmen erzeugen diese indirekten Emissionen durch den Verbrauch von Strom. Eine detailliertere Erläuterung der Emissionen aus den Bereichen 1, 2 und 3 finden Sie in diesem Artikel.

1. Energieattribut-Zertifikate (EACs)

EACs sind Vertragsinstrumente, die bestimmte Informationen (oder Attribute) über erzeugte Energie darstellen, aber nicht die Energie selbst repräsentieren. Diese Zertifikate zur Neutralisierung von Scope-2-Emissionen folgen einem Lebenszyklus. Sie sind kurzfristig mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr erhältlich, weisen in ihren Nachhaltigkeiseffekten jedoch einige Beschränkungen auf.

Es gibt mehrere EAC-Märkte, zum Beispiel die Märkte für Herkunftsnachweise (GoOs) in Europa und die jene für RECs in den USA. EACs können getrennt von physischem Strom oder abgeschlossenen Energieverträgen gekauft werden (sogenannte Entflechtung). Sie können außerdem auf diesen Sekundärmärkten gehandelt werden, jedoch nicht über verschiedene EAC-Systeme hinweg. Im Endeffekt bedeutet das, dass EACs von einem Windpark oder einer Solaranlage zusätzlich zum physisch gelieferten Strom gekauft werden können.

Unser Knowledge Hub bietet in diesem Artikel weitere Informationen über EACs.

2. Grüne Zertifikate

Im Gegensatz zu den meisten EAC sind grüne Tarife ein gebündeltes Produkt und in der Regel langfristige Vereinbarungen zwischen einem Versorgungsunternehmen oder Energiehändler und institutionellen Stromverbrauchern. Sie umfassen in der Regel sowohl die Lieferung eines Zertifikats als auch den zugrunde liegenden physischen Strom, z. B. erhalten Sie 100% Strom mit Zertifikaten aus verschiedenen erneuerbaren Quellen, etwa Wasserkraft aus Norwegen.

Grüne Tarife hängen oft von erneuerbaren Energien oder anderen kohlenstoffarmen Energiequellen ab, sind aber noch nicht für alle Binnenmärkte verfügbar. Es ist notwendig, bei den örtlichen Versorgungsunternehmen und Stromversorgern zu erfragen, ob sie grüne Tarife anbieten können. Grüne Tarife sind eine Unterkategorie der Merchant Power Purchase Agreements (Merchant PPAs). Diese PPAs beziehen sich auf den nachgelagerten Teil der energetischen Wertschöpfungskette.

Unser Knowledge Hub bietet Ihnen in diesem Artikel weitere Informationen zu grünen Tarifen und Merchant PPAs.

3. Power Purchase Agreements (PPAs)

PPAs ermöglichen es einem Abnehmer erneuerbarer Energien, in der Regel ein Industrie- oder Handelsunternehmen, einen langfristigen Vertrag mit einem bestimmten Eigentümer einer erneuerbaren Energieanlage abzuschließen. Der Vertrag selbst legt die Geschäftsbedingungen fest, einschließlich Lieferung, Preis, Zahlung usw. PPAs bieten Zahlungssicherheit in Bezug auf die Einnahmeströme der erneuerbaren Energieanlage, was oft ein wesentliches Hindernis bei der Entwicklung eines Projekts darstellt. Abnehmer hingegen profitieren von festen Strompreisen (z. B. dem Basispreis), direktem Zugang zu erneuerbaren Anlagen und den Zertifikaten für erneuerbare Energien (EACs).

PPAs bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich direkt an der Entwicklung eines erneuerbaren Wind- oder Solarkraftwerks zu beteiligen. Diese Unternehmen erhalten dann 100% Ökostrom sowie die entsprechenden Energieattribut-Zertifikate. Der Strom kann virtuell (virtuelle PPAs) oder physisch (physische PPAs) geliefert werden. Solche Verträge bieten Unternehmen eine gute Möglichkeit, um ihre Klimaziele mit hohen Investitionsvolumina zu erreichen. Sie zeichnen sich jedoch durch eine komplexe Struktur aus, sind nicht auf jedem Energiemarkt verfügbar und können zusätzliche Risiken mit sich bringen. Manche Arten von PPAs können sich auch nachteilig auf die Bilanz des Energieabnehmers auswirken.

Unser Knowledge Hub bietet Ihnen in diesem Artikel weitere Informationen zu den verschiedenen PPA-Typen.

4. Direktinvestitionen

Der offensichtlichste Weg, den Verbrauch von grüner Energie nachzuweisen, besteht darin, direkt in EE-Anlagen zu investieren, also deren Mehrheits- oder Minderheitseigner zu werden. Dabei kann das Projekt für erneuerbare Energien entweder direkt auf dem Unternehmensgelände angesiedelt und mit der Produktionsanlage oder dem Bürogebäude verbunden sein oder sich außerhalb des Unternehmensgeländes befinden. Auf diese Weise wird das Unternehmen zum Lieferanten von erneuerbarer Energie und arbeitet mit einem Ausgleichsverpflichteten zusammen, um die erzeugte Menge am Netzanschlusspunkt physisch abzunehmen. Diese Direktinvestitionen sind jedoch mit einem hohen Kapitalaufwand verbunden und können sich auf wichtige Bilanzkennzahlen wie z. B. die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad auswirken.

Unser Knowledge Hub bietet Ihnen in diesem Artikel weitere Informationen zu den verschiedenen PPA-Typen.

Schlussfolgerung

Was können wir von Think RE für Sie tun? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ihrem Unternehmen verschiedene Möglichkeiten offenstehen, seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und dass jedes Projekt im Bereich erneuerbare Energien individuell bewertet werden muss. Es gibt keine Standardlösung, sondern eine Vielzahl von Instrumenten zum Ausgleich von Scope-2-Emissionen! Wir unterstützen Sie bei der Wahl der richtigen Nachhaltigkeitsstrategie für ihr Unternehmen. Dafür stellen wir auf unserer Plattform für erneuerbare Energien RE Wave verschiedene Tools bereit.

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