Energy Markets

Herausforderungen für Abnehmer und Erzeuger von erneuerbaren Energien

14. Dezember 2021

Um CO2-Emissionen zu reduzieren, müssen wir die Produktion  kohlenstoffarmer Energiequellen erhöhen. Erneuerbare Energien spielen in diesem Dekarbonisierungsprozess eine Schlüsselrolle. Es ist kein Zufall, dass erneuerbare Energien eine der am schnellsten wachsenden Stromquellen sind. Allerdings gibt es für die beteiligten Parteien erhebliche Herausforderungen zu bewältigen.

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir uns mit den Herausforderungen befasst, mit denen Abnehmer erneuerbarer Energien konfrontiert sind. In diesem Blogbeitrag geht es um die Herausforderungen, die Erzeuger erneuerbarer Energien oder bewältigen müssen..

ÜBERBLICK

  • Rückgang der Subventionen für erneuerbare Energien
  • Kreditwürdigkeit der Partner
  • Preisvolatilität der Strommärkte
  • Schlussfolgerung

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Staatliche Programme sorgten für Stabilität auf dem Markt und stärkten das Vertrauen der Investoren in erneuerbare Energien. Da die öffentlichen Subventionen nun zurückgehen, suchen Produzenten oder Entwickler von Anlagen für erneuerbare Energien nach alternativen Vertriebskanälen. Eine weitere Risikokomponente für Energieverkäufer ist die hohe Preisvolatilität erneuerbarer Energien.
Senkung der Subventionen für Wind- und Solarenergie in EUR/MWh

1. Rückgang der Subventionen 
für erneuerbare Energien

Weltweit haben viele Regierungen umfassende Unterstützungsprogramme zur Förderung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie ins Leben gerufen. Diese Programme schufen Stabilität auf dem Markt und stärkten das Vertrauen der Investoren in erneuerbare Energien. Die Subventionen schafften für Anbieter erneuerbarer Energien außerdem sichere Vertriebskanäle.

Heute bauen Regierungen die Subventionen jedoch zunehmend ab und ersetzen bisherige Einspeisetarife durch ein Auktionssystem. Wie das Diagramm zeigt, sind die staatlichen Subventionen für Wind- und Solarenergie seit 2011 stetig zurückgegangen.

Einspeisetarife sind einer der wichtigsten Fördermechanismen. Sie bieten Erzeugern erneuerbarer Energien einen festen Preis für ihren Strom. Eine Auktion hingegen ist ein wettbewerbsorientiertes Verfahren für die Abnahme von Strom aus einer Anlage für erneuerbare Energien. Stromerzeuger oder Projektentwickler können bei der Auktion ein Gebot abgeben, in dem sie den Preis für eine Stromeinheit angeben. Nach dem Preis und anderen Kriterien werden dann von der Regierung die besten Bieter ausgewählt.

Für Energieerzeuger bringt das neue Auktionssystem verschiedene Nachteile mit sich. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs können Auktionen zu einem Unterbietungswettbewerb führen. Dies wiederum kann zu niedrigen Energiepreisen und damit zu sinkenden Einnahmen führen. Für Stromverkäufer gibt es keinen Mechanismus mehr, der ihnen feste Preise für den von ihnen erzeugten Strom sichert. Sinkende Subventionen für grüne Energie führen somit zu einem steigenden Risiko für Erzeuger.

2. Kreditwürdigkeit der Partner

Da staatliche Subventionen für grüne Energie zurückgehen, suchen Erzeuger oder Entwickler von Kraftwerken nach alternativen Absatzkanälen. Eine Option ist dabei die Suche nach privaten oder öffentlichen Abnehmern erneuerbarer Energien. Ein Abnehmer erneuerbarer Energien ist ein Unternehmen oder eine Institution, unter Umständen auch ein Versorgungsunternehmen, das die von einem Projekt für erneuerbare Energien erzeugte Elektrizität kaufen möchte.

Die Abnehmer verpflichten sich häufig, erneuerbare Energie aus dem Projekt langfristig, oft über einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren, abzunehmen. Die Kreditwürdigkeit des Abnehmers ist deshalb von entscheidender Bedeutung - nicht nur für den Erzeuger selbst, sondern auch für Investoren und das Finanzinstitut, das den Kredit für das Projekt vergibt.

Verschiedene Abnehmer erneuerbarer Energien sind jedoch unterschiedlich kreditwürdig. Am oberen Ende des Spektrums befinden sich private Unternehmen wie Google und Amazon, die seit vielen Jahren auf dem Markt tätig sind. Am unteren Ende des Spektrums befinden sich öffentliche Energieabnehmer, insbesondere solche in Schwellen- und Entwicklungsländern, deren Kreditwürdigkeit mittel bis gering ist.

Erzeuger erneuerbarer Energien müssen daher abwägen, ob sie sich für eine liberalisierte Lösung entscheiden oder versuchen wollen, einen Partner auf einem regulierten Markt zu finden. Auf liberalisierten Märkten ist es für Erzeuger wahrscheinlicher, einen Partner mit hoher Kreditwürdigkeit zu finden, z. B. ein privates Unternehmen. Auf regulierten Märkten ist die Bankfähigkeit verfügbarer Partner womöglich begrenzt.

3. Preisvolatilität der Strommärkte

Eine weitere Risikokomponente für Erzeuger sind die Kosten für erneuerbare Energien und die hohe Preisvolatilität der erneuerbaren Energien. Die Preisvolatilität beschreibt, wie schnell und stark sich die Energiepreise auf dem Energiemarkt ändern können, je nach Veränderungen bei Angebot und Nachfrage. Wenn das Stromangebot größer ist als die Nachfrage, gehen die Preise tendenziell zurück. Wenn die Stromnachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Preise in der Regel.

Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien am Energiemarktportfolio führt zu einer zunehmenden Preisvolatilität. Dies geschieht, da die Energieerzeugung aus Windkraft- und Solaranlagen stark wetterabhängig ist. Das macht diese Form der Energieerzeugung unberechenbar.

So stellt Enverus beispielsweise fest, dass der wachsende Einfluss erneuerbarer Energien zu einer höheren Preisvolatilität auf den großen US-Energiemärkten (etwa in Kalifornien oder Texas) führt. Außerdem wird davon ausgegangen, dass Covid-19 die Preisvolatilität auf dem Markt für erneuerbare Energien ebenfalls verstärkt hat.

Der EU Observer sieht in der Pandemie eine wesentliche Ursache für die zunehmende Preisvolatilität der EU-Windmärkte. Hier hat ein krisenbedingtes Überangebot an Strom negative Strompreise ausgelöst. Besonders Märkte mit einer hohen Windenergieerzeugung, wie Deutschland und Dänemark, sind anfällig für solche Negativpreise.

Schlussfolgerung

Es gibt sicherlich noch weitere Probleme, mit denen sich Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien auseinandersetzen müssen. Diese Seite stellt nur einen Abriss einiger wichtiger Herausforderungen dar. Sie verdeutlicht jedoch, wie komplex die Probleme sind, die Stromerzeuger bewältigen müssen, um auf dem Markt den idealen Vertragspartner zu finden.

Was können wir von Think RE für Sie tun? Das Team von Think RE hilft Energieerzeugern und -entwicklern bei der Bewältigung dieser komplexen Fragen. Wir finden für Sie die richtige Preisstrategie und die Vertriebskanäle, die zu Ihren individuellen Anforderungen passen. Unser umfangreiches Netzwerks aus unternehmerischen Abnehmern und Versorgungsunternehmen ermöglicht es uns, einen geeigneten Partner für Sie zu finden. Im Falle einer Fremdfinanzierung unterstützen wir Sie dabei, Ihr Projekt finanziell auf die richtigen Beine zu stellen. Außerdem helfen wir Ihnen bei Bedarf auch bei der Umsetzung weiterer Absicherungsstrategien.

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